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Debrecen

Debrecen címere

Der Name der Stadt wurde zuerst im Regestrum von Várad im Jahre 1235 erwähnt. Bis Anfang des XIII. Jahrhunderts war Debrecen nur eine der kleinen Dörfer in der Gegend. Nach dem Mongolensturm wurde es dank ihren Feldherren Anfang des XIV. Jahrhunderts zum Herrschaftssitz. 1311 wurde die St. Andreas Kirche in frühgotischem Stil aufgebaut. 1332 wurde ein Rat für die Führung der Gemeinde gegründet; 1361 erhielt die Stadt den Freibrief von Ludwig (dem Großen) I., damit wurde die freie Richterwahl gesichert. Dieser Freibrief bedeutete weiterhin, dass niemand das Recht hatte, einen Debrecener Bürger in der Fremde vor Gericht zu fordern; 1405 stattete König Sigismund die Stadt mit Privilegien aus, die sonst nur der Residenzstadt Buda zustanden: die Debrecener durften zweimal im Jahr Landesmärkte abhalten und erhielten die Erlaubnis eine Steinmauer um die Stadt zu errichten.

Im XV. Jahrhundert bekam die Stadt neue Privilegien (so z.B. die Anzahl der Landesmärkte wurde zu 4 gesteigert, und die Stadt erhielt Zoll- und Steuerfreiheit für das ganze Gebiet Ungarns), Handwerkerzünfte wurden errichtet und reiche Händler erschienen in der Stadt. Die historischen Ereignisse, die am Anfang des XVI. Jahrhunderts Ungarn heimsuchten, verschonten nicht einmal Debrecen. Nach dem das Land in drei Teile zerfallen war, befand sich die Stadt an der Grenze der drei Separaten Landesteile, und sie zahlte Steuer sowohl an Wien als auch an die türkische Pforte. Weder die mehrfache Steuerzahlung noch die kompromissbereite Politik der Stadtväter konnte die Stadt vollkommen vor den brandschatzenden Truppen behüten. Trotz alledem begann in Debrecen mit der Verbreitung der Reformation (besonders der Richtung Kalvinismus) ein kulturelles Aufblühen, das nie zu vor erlebt werden konnte. Die neue religiöse Richtung fasste schnell in der Stadt Wurzel. Auf der Grundlage der schon existierenden humanistischen Schule wurde 1138 das Reformierte Kollegium gegründet, und damit fing der muttersprachliche Unterricht an. Das Kollegium zog aus der Gegend und sogar aus fern liegenden Städten und Dörfern des Landes die Schüler an.

Nach der Vertreibung der Türken aus Ungarn am Ende des XVII. Jahrhunderts wuchs der Einfluss der Habsburger. In seinem Freibrief vom 11. April 1693 verlieh Leopold I. Debrecen den Titel von freier Königsstadt. Anfang des XIX. Jahrhunderts veränderte sich das Profil der Stadt in bedeutendem Maß. Das neue Gebäude des Reformierten Kollegiums wurde (nach Plänen von Mihály Péchy) zwischen 1804 und 1816 aufgebaut, und die Großkirche, die später zum Wahrzeichen der Stadt wurde, zwischen 1807 und 1831.

Während der Bürgerrevolution 1848-49 spielte die Stadt eine wichtige Rolle. In Dezember 1848 verlegte die ungarische Regierung ihren Sitz aus der gedrohten Hauptstadt nach Debrecen. Die Landesversammlung tagte auch „in der Wachstadt der Freiheit”, und zwar im Oratorium des Reformierten Kollegiums und in der Großkirche. Hier wurde am 14. April 1849 die Entthronung des Hauses Habsburg erklärt. Nach der Niederschlagung des Freiheitskampfes besuchte Kaiser Franz Joseph mehrmals die Stadt der Dethronisation. Im Jahre seines zweiten Besuches – 1857 – erreichte die Bahnstrecke Debrecen.

Während des industriellen Aufschwungs am Ende des XIX. Jahrhunderts wurden hier Fabriken gebaut und Filialen von Banken und Versicherungsgesellschaften geöffnet. Das XX. Jahrhundert findet die Stadt schon wieder im Spitzenfeld des Landes. Parallel zum Aufschwung des Wirtschaftslebens beschleunigte sich auch die Urbanisation, die Einwohnerzahl der Stadt verdoppelte sich fast im Verlauf von 50 Jahren. Debrecen verfügte schon Anfang XX. Jahrhunderts über ein modernes Telefonnetzsystem, bis 1908 wurde die Straßenbeleuchtung elektrifiziert und 1911 wurde die städtische Dampfeisenbahn durch eine elektrische Straßenbahn ersetzt. 1912 wurde aus den theologischen, juristischen und wissenschaftlichen Fakultäten des Reformierten Kollegiums die Staatliche Universität gebildet, die weiterhin unter den Mauern des Kollegiums zu finden war. Zwischen den zwei Weltkriegen wurden auch die Forschungsinstitute der Medizinischen Fakultät zum Stande gebracht.

Der zweite Weltkrieg griff Debrecen an, 1944 wurde die Stadt durch das Nahen der Front ein Operationsraum, und ganze Stadtteile wurden durch Bombenangriffe geschleift. Das Déri Museum und das Reformierte Kollegium wurden stark beschädigt, und der östliche Turm der Großkirche ist abgebrannt. In der Nähe der Stadt fand auch einer der größten Panzertruppenkämpfe des Krieges statt. Trotz der Zerstörung fand sich die Stadt schnell: im Dezember 1944 tagte hier die Provisorische Nationalversammlung und wurde die Provisorische Nationalregierung zustande gebracht – damit wurde Debrecen das zweite Mal die Hauptstadt des Landes. Im Oratorium des Reformierten Kollegiums – wo nach der Tradition die Nationalversammlung tagte – wurden wichtige Maßnahmen getroffen: von hier aus wurde die Verhandlungen über den Waffenstillstand gesteuert und hier wurden die Neuorganisation der neuen Armee und die Bodenreform aufgenommen. Zum Glück wurden die Traditionen der Stadt durch die Industrialisierung der kommunistischen Periode nicht zerstört, Debrecen wurde zu keiner Industriestadt.

Während den politischen Umwälzungen am Ende der 1980er Jahre wurden auch in Debrecen die politischen Parteien umorganisiert. 1990 wurden die ersten freien Kommunalwahlen abgehalten und dann hatte die Stadt die Möglichkeit, ihr Schicksal durch die neu gewählte Selbstverwaltung wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Wir hoffen es, dass die Stadt in eine neue Aufschwungsperiode geraten ist.

Quelle: http://www.debrecen.hu

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