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Keszthely

Keszthely címere

Geschichte der Stadt

1247 kommt Keszthely erstmal in einer schriftlichen Quelle vor, in der Urkunde des veszprémer Kapitels In dieser wird an der Stelle des Springbrunnens vor dem Schloss die Hl. Martin Pfarrkirche und die Laurenzkapelle erwähnt. Nicht nur im Kreis des Schlosses und des Hauptplatzes entstand ein Dorfkern, aber auch am Gelände des heutigen Hl. Nikolaus Friedhof, wo noch im Laufe des 13. Jahrhunderts die dritte Kirche von Keszthely erbaut wurde. Keszthely war ein Königsgut, aber noch vor 1291 gelang die Siedlung in Besitz der Familie Marcali. Danach entstand die neue Struktur der Siedlung. Im langen Einstrassendorf wurden entlang der Nord-Süd zuläufenden Strasse die Fundus der Fronhöfe vermessen. Dank der sich belebenden Handel wurde die Siedlung, derer Bewohnerschaft zuwuchs immer reicher. Zwischen 1332 und 1337 hat der Pfarrer von Keszthely 100 Denare als päpstlicher Zehent bezahlt und diese Summe war die höchste der Gegend.Zentrum Transdanubiens, was Daniel Berzsenyi „kleines ungarisches Weimar” nannte.

König Sigismund verpfändete öfters Keszthely, dann in 1427 bekamen die Söhne des Johannes Gersei Pethő, Ladislaus und Peter die Stadt samt dem Burggut von Rezi. Die Pethő’s und ihre Abkömmlinge blieben fast drei Jahrhunderte lang im Besitz von Keszthely (Abbildung: das Wappen der Familie Pethő). Die Mitglieder der grossausgedehnten Familie verfügten nicht nur an der Stelle des heutigen Schlosses über ein Herrenhaus, aber mehrere Familienmitglieder bauten sich Häuser in der Stadt. Vom Anfang des 16. Jahrhunderts werden auch die Steinhäuser der reicheren Bürger, Kaufleute und Handwerker erwähnt. Keszthely bestand weiterhin aus einer Strasse, aber dessen Länge überschritt schon die 2 km. Die reiche Siedlung haben die Gutsherren der Umgebung mehrmals angegriffen und geplündert. Die ständige Entwicklung brach nach 1532 mit der Erscheinung der Türken ab.

Um 1552 flüchteten die Franziskaner. In ihrem Kloster liessen die Pethő’s Militär stationieren. Nach dem Fall der Burg Szigetvár (1566) wurde der Balaton die Nordgrenze des türkischen Eroberungsgebietes. Damals wurde die Kirche und das Kloster zu einer Grenzfestung umgebaut. Die Abbildung zeigt die Aufnahme des Ingenieuroffiziers G. Turco, verfertigt um 1570. Die Festung haben die Türken mehrmals belagert, aber erobern konnten sie sie nie. Die äussere Erscheinung der Stadt wandelte sich ganz um. Die Südhälfte der Stadt entvölkerte sich, die Bewohner drängten sich in der Umgebung des Hauptplatzes und der heutigen Fussgängerzone zusammen. Damals entstanden die kleinen Nebengassen zwischen der Kossuth- und der Deák-Strasse. Im 17. Jahrhundert wurde auch die Innenstadt mit Graben und Wall umzogen. Dank dem lebhaften Grenzhadel sank die Bewohnerschaft der Stadt nicht. Der nördlichste Stadtteil – Bürgerstadt, später Klein-Keszthely genannt – wurde selbständig und zahlte Steuer an den Türken. Die umliegenden Dörfer entvölkerten sich.

In 1690 mit der Zurückeroberung der Burg Kanizsa endete auch in unserer Gegend die Türkenzeit. Im Rákóczi-Freiheitskampf (1703-1711) spielte die Burg von Keszthely keine militärische Rolle, weil die Schutzeinrichtungen grossteils zerstört wurden. Am Anfang des 18. Jahrhunderts teilten sich zahlreiche Besitzer, hauptsächlich die Erben der weiblichen Linie der Pethő’s in Keszthely. Ihre Teile kaufte Christoph Festetics an und wurde 1739 Keszthely’s ausschliesslicher Besitzer. Er begann 1745 den Bau des Barock-Schlosses und versetzte die Verwaltungszentrale seiner mächtigen Güter hierher. Die Bauarbeiten und die Gutsverwaltung schafften zahlreiche Arbeitsplätze. Keszthely wurde die zweitgrösste Siedlung West-Transdanubiens. In 1772 wurden in 12 Zünften 215 selbständige Handwerker registriert. Abbildung: das Siegel der Stadt aus 1781.

Zwischen der Bewohnerschaft, die auf ihre Freiheitsrechte aus der Türkenzeit bestand und den Festetics’s entstanden zahlreiche Konflikte, aus denen immer die Keszthelyer als Verlierer herauskamen. Trotz der Konflikte hat Keszthely vieles den Festetics’s zu verdanken, da Christoph in 1759 ein Spital und Paul – der 1772 zum Grafen erhoben wurde – ein Gymnasium in der Stadt gründete. Die räumliche Ausbreitung der Stadt wuchs langsam zu, weil von der Last der Einquartierung des seit 1710 hier stationierten Militärs flüchtend, viele Bürger in die an Keszthely angeschlossenen, in der Türkenzeit entvölkerten Dörfer entstandenen Weinberge hinauszogen. Das zeigt der Stadtplan aus 1769 (s. die Abbildung), an dem die bedeutenden Gebäuden mit Nummern bezeichnet wurden. Diese, wie auch die Häuser der wohlhabenden Bürger wurden schon aus Stein gebaut und stellenweise waren sie schon stockhoch.

Nach der Niederwerfung des Freiheitskampfes dauerte kurz die Militärbesetzung. Trotzdem stagnierte die Entwicklung der Stadt. Wirkliche Änderungen sind besonders im Kulturbereich zu beobachten: 1862 wurde ein Theatergebäude gebaut (s. die Abbildung), 1865 wurde in Keszthely die erste Wirtschaftslehranstalt des Landes eröffnet, 1872 begann der Unterricht in der stockhochen Bürgerschule für Mädchen und 1882 in der Klosterschule der Barmherzigen Schwestern. 1892 zog das zum Hauptgymnasium erhobene Gymnasium und 1897 die Wirtschaftslehranstalt in einem neuen Gebäude. 1898 wurde das erste Museum des Komitates und der Balatongegend, das Balaton Museumsverein gegründet. Zahlreiche zivile Organisationen waren im zur Grossgemeinde degradierten Keszthely tätig, die bedeutendsten waren die Gewerbekorporation und der Geselligkeitsklub (Kasino). Die bestimmende Persönlichkeit der Entwicklung der Stadt war der Stadtrichter Wenzel Reischl (von 1861 bis 1893).In der Verringerung der wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt spielte eine entscheidende Rolle, dass die in 1861 eröffnete Südbahn Keszthely auswich und die Flügelbahn Balatonszentgyörgy-Keszthely erst 1888 fertig wurde. Zahlreiche Kaufleute und Finanzleute verliessen Keszthely. Den Ausweg bedeutete neben der Erschaffung der Schulstadt die Förderung des Fremdenverkehrs. 1862 wurde das erste elegante Ferienhaus gebaut. 1864 wurde fertig das erste Badehaus am See (s. die Abbildung). Immer mehr Gäste besuchten Keszthely in den Sommermonaten. Zu ihrer Bedienung wurden Hotels und Gasthäuser gebaut. Keszthely begann sich wieder zu entwickeln. Am Ende des Jahrhunderts begannen grossangelegte Parzellierungen und in einigen Jahren wurden die Erzsébet királyné- und die Rákóczi-Strasse bebaut, aber auch die früheren Strassen der Stadt erneuerten sich.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts, bis zum Ersten Weltkrieg hat sich der Fremdenverkehr bedeutend entwickelt. Darin hat es eine grosse Rolle gespielt, dass die Mehrheit der Gäste von Hévíz in Keszthely abgestiegen haben. Die Anfahrt der Stadt ist durch den Bau der Keszthely – Tapolca Bahnlinie noch einfacher geworden.

Die Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg hat nur eine vorübergehende Wirkung auf die Entwicklung der Stadt ausgeübt. Das Denkmal „Helikon”, das zum Symbol der Stadt geworden ist, wurde eingeweiht. Balaton ist für die ungarischen Gäste noch wertvoller geworden. Keszthely und Kiskeszthely haben sich im Jahre 1925 vereinigt.

Die Anzahl der Bevölkerung von Keszthely hat sich zwischen 1881 und 1941 verdoppelt, aber in dem Zweiten Weltkrieg wurden viele jungen Keszthelyer getötet. Ab August 1944 haben mehrere Angriffe die Stadt betroffen und die Front stand monatenlang am südlichen Ufer des Balatons. Die Stadt wurde von den ungarischen und deutschen Truppen am 30. März 1945 entleert. Während des Krieges wurde die Kirche am Hauptplatz mit Bombenangriffen hart getroffen und die Glocke vom Jahre 1509 wurde auch kriegsbeschädigt.
Der Schloss wurde ausgeplündernt, aber das einzelstehende Material der Bibliothek ist unversehrt geworden. Die demokratische Wandlung wurde im Jahre 1948 durch kommunistische Diktatur gefolgt. Keszthely hat seinen – im Jahre 1871 verlorenen – städtlichen Rang im Jahre 1954 zurückerhalten, aber es gab nur kaum Geld für die Entwicklung der Stadt.
Nach der Konsolidierung des Kádár-Regimes hat die Stadt eine rasche Entwicklung genommen. Die Bevölkerungsanzahl hat sich wieder verdoppelt. Neue Wohnsiedlungen wurden gegründet und die Anzahl von öffentlichen Insitutionen und Geschäften hat sich erhöht. Der Fremdenverkehr hat sich schnell entwickelt und neue Hotels wurden gebaut. Der Festetics-Schloss hat seine originale Pracht zurückgewonnen.
Im Jahre 1990 hat sich die politische Wandlung auch in Keszthely vollgezogen. Die Selbstverwaltung ist zustandegekommen. Die Zivilen spielen immer grössere Rolle im kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Die Mehrheit der Bevölkerung ist im Fremdenverkehr tätig.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Festetics

Auch an der westlichen Fassade, vom Park her sind gut erkennbar die ursprünglichen Barock- und die in den 1880er Jahren gebauten mit Turm versehenen Gebäudeteile. Den Bibliothekflügel liess Geoerg Festetics zwischen 1799 und 1801 erbauen. Im Park befinden sich mehrere Denkmäler. Die Statue der Hl. Helene stand ursprünglich an der Komitatsgrenze, an der Insel Iszap (1826), dann kam sie nach Fenékpuszta und 1990 von dort hierher. Die Mehrheit der originalen Einrichtung des Schlosses wurde am Ende des Weltkrieges verschleppt. Auf heute änderte sich natürlich auch die Funktion der Räumlichkeiten. Das ehemalige Speisezimmer ist heute Spiegelsaal und in ihm werden Konzerte veranstaltet. Die zugemauerte Bibliothek fiel nicht zum Opfer der Plünderung und ist in der ursprünglichen Pracht zu sehen.

Balatoner Museum

Das 1898 gegründete Balaton Museumsverein begann 1925 mit örtlicher Zusammenhaltung, mit staatlicher Unterstützung und mit der Hilfe von Tassilo Festetics den Bau des Museumpalastes in Neobarokkstil, aber wegen der Wirtschaftskrise konnte das Museum erst 1935 einziehen. Das Gebäude wartet jetzt erneut auf die Renovierung. Innerhalb dieser Mauern ist die grösste die Geschichte des Balaton und seiner Gegend vorführende Ausstellung zu sehen.

Badeinsel

Das erste an das Wasser gebaute Badehaus wurde 1864 fertiggestellt. Die erste runde Badeinsel wurde
in den 1880er Jahren gebaut und wurde 1893 zu einem aus zwei Inseln bestehenden Bad mit verziertem Eingang erweitert. Statt Renovierung wurde 1960 aus Metall- und Betonplatten ein neues Inselbad gebaut. In den vergangenen Jahren, in mehreren Etappen wurde die ursprüngliche Holzkonstruktion zurückgestellt.

Quelle: http://www.keszthely.hu 

Pension

Gästehaus

Private Herberge

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