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Miskolc

Miskolc címere

Der Ursprung der Geschichte von Miskolc, als eine altbegründete Siedlung, ist auf Grund von schön bearbeiteten Steinwerkzeugen bis auf die eiszeitliche Kultur der Urmenschen zurückzuführen. Miskolc enstand am Fuße des Avas-Berges, an den Bächen Szinva und Pece gelegen, die in den Fluß Sajó fließen. Die neben Lillafüred gelegene  Szeleta-Höhle und mehrere Höhlen des Bükk-Gebirges bewahrten für die Nachfahren neben Spuren der ums Überleben kämpfenden menschlichen Wesen auch Kleidungsstücke und schön bearbeitete Spangen. Auf dem Gipfel des Avas-Berges wurden auch geschliffene Geräte aus der Steinzeit gefunden. Diese Gegend hier wurde vor mehr als zehn tausend Jahren bevölkert. Die Keramik-Funde aus dem Bükk-Gebirge, sind Zeugnisse einer mehr als fünftausend Jahre alten Kultur und sind mit schönen Motiven und Linien verziert. Auf eine entwickeltere Lebensweise in der Bronzezeit kann man auf Grund der Funde schließen, die auf dem Gelände des heutigen Stahlwerkes gemacht wurden.

Die ersten bekannten Bewohner des Gebietes Miskolc gehörten einem keltischen Stamm an, der zum Ende der Eisenzeit hier lebte. Zur Zeit der Völkerwanderung konnte man in diesem Gebiet Menschen germanischer Herkunft antreffen, später waren es u.a. die Hunnen und Avaren.

Die Magyaren haben sich hier seit mehr als tausend Jahren niedergelassen, das hier lebende Geschlecht gab der Siedlung den Namen Miskóc. Seit dem XI. Jahrhundert bildete die Siedlung das Zentrum dieses Geschlechtes. Das Werk von Anonymus (um 1210) erwähnt unter dem Namen terra Miskoucy diese Gegend als Besetzungsbebiet des Geschlechtes Bors-Miskóc zur Zeit der Völkerwanderung. Im  Tapolca -Tal wurde von diesem Stamm eine Abtei des Benediktinerordens gegründet. Diese Siedlung wurde 1241 von den Tataren niedergebrannt.

Das Geschlecht der Bors-Miskócer hat sich 1312 gegen Robert Karl gestellt, der als Brecher der feudalen Anarchie galt. Dies bedeutete das Ende ihrer Macht.

Das Geschlecht der Miskócer wurde durch die Széchy Familie abgelöst, diese hat die Grundlagen für die städtische Entwicklung gesichert. Sie haben für Miskolc ein landesweites Marktrecht, und das Recht der Untergerichtsbarkeit erwirkt und dadurch entwickelte sich das frühere Dorf zu einer Marktstadt.

Ende 1364 hat Ludwig I. (Ludwig der Große) die Stadt an das Königliche Burgherrschaftsgut Diósgyor angeschlossen. Die aus dem XIII. Jahrhundert stammende und im XVI. Jahrhundert prunkvoll ausgebaute Königliche Burg Diósgyor wurde zum Mittelpunkt des Herrschaftssitzes, zu dem auch Miskolc gehörte. Hier befand sich der einzige ungarische Mönchsorden des Mittelalters, das Paulinerkloster.

Das Stadtbild hat sich zum Ende des XV. Jahrhundert hin sehr verändert und am Fuße des Avas-Berges entstand der historische Kern der heutigen Innenstadt. Am Avas-Berghang wurde in der Nähe der Kirche, die auch heute noch steht, am Ufer des Szinva-Baches die altbegründete Schule gegründet. Dies ist heute ein Museum.

Die Gefechtswelle der Türken erreichte erstmals 1544 die Stadt. Dem ersten Angriff der Truppen des Budaer Paschas fielen die schönsten Gebäude der Stadt zum Opfer, viele wohlhabende Bürger wurden verschleppt, ihre Tiere wurden vertrieben. 1596 mit dem Fall der Stadt Eger wurde auch Miskolc zum Steuerzahler an die Türken, aber es ist dem diplomatischen Geschick und der weisen Voraussicht des Stadtrates zuzuschreiben, daß im weitern die Stadt keine ähnliche Vernichtung traf.

Im Jahre 1674 nahmen die Truppen der Kuruzen die Burg Diósgyor ein, bevor sie die Türken vertrieben, aber die türkische Versteuerung der Stadt Miskolc wurde erst 1687 aufgehoben.

Während des Rákóczi Freiheitskampfes vom 18. Januar bis 15 März 1704 wurde vom Herrscher in Miskolc das Hauptquartier eingerichtet. Am 25. September 1706 raubten die kaiserlichen Truppen die Stadt aus und brannten sie ab.

Am 1. Januar 1707 wurde der Rat der Stadt gegründet und in der kurzen Zeit von zwei Jahren wurde die Stadt, mit Unterstützung des Herrschers wieder aufgebaut.

Während des großen Aufschwunges im XVIII. Jahrhundert wurden die bedeutendsten Gebäude der Stadt errichtet. Die verschiedenen Glaubensgemeinschaften haben Kirchen sowie Schulen erbaut und auch das Ratshaus und das Bezirksratsgebäude-Komitatsgebäude wurden errichtet. Im Jahre 1750 wurde das erste mehrstöckige Gasthaus der Stadt erbaut.

Die wohlhabenderen Landbesitzer haben einer nach dem anderen ihreHerrenhäuser gebaut: das Dory-, das Almássy- und das Szathmáry-KöniglicheHerrenhaus. Für die Stadt war ein reges, und der Aufklärung entgegen strebendesgeistiges Leben charakteristisch. Um 1780 bestand in Miskolc eineFreimaurer-Loge, diese hielt auch den Kontakt mit den ungarischen Jakobinern.Hier wurde 1823 das erste ungarische Theater aus Stein erbaut. Diesgeschah aus Spenden der Miskolcer Bürger. Als Széchenyi und Kossuthim öffentlichen Leben des Landes auftraten, hatten sie hier in Miskolchervorragende Anhänger in Bertalan Szemere und László Palóczy .Sie wirkten erst selbst in der Stadt, und später auch im Landesparlament.Bertalan Szemere war erst Innenminister und nachdem die Habsburger von Throngestürzt   worden waren, war er neben Kossuth, dem Regenten, derPremierminister der ersten unabhängigen ungarischen Regierung.

Die Bewohner von Miskolc nahmen aktiv an der Revolution teil, in die neugegründete Nationalgarde traten mehr als 700 Nationalgardisten ein. Nach derSchaffung der Landesverteidigung sind die Miskolcer Nationalgardisten danndorthin übergetreten. Im Winter des Jahres 1848 organisierte dann BertalanSzemere in der Stadt die Obere Theiß-Armee. Die Bevölkerung von Miskolc hatteauch unter der Vergeltung von Haynau zu leiden, es traf sie in Form von Galgen,Gefängniß und Vermögenskonfiskation. Vor der Verfolgung verbarg sich hier auchMór Jókai in der Weite des Bükk-Gebirges.

Nach dem Ausgleich ging es für die Stadt wieder aufwärts. EineGrundlage für die Entwicklung bildete die zum Jahre 1859 fertiggestellteEisenbahnlinie. 1866 öffnete erstmals das neu erbaute Stahlwerk Diósgyorseine Tore, als Nachfolger für die frühere Hámor-Hütte. Die Entwicklungkonnte auch durch die Choleraseuche von 1873 und das vernichtendeHochwasser von 1878 nicht aufgehalten werden. Letztere Naturkatastropheforderte innerhalb einer einzigen Stunde 277 Menschenleben, zerstörte 700 Häuserund beschädigte insgesamt 2182 Gebäude.  Als am Ende des vergangenenJahrhunderts die berühmten Weinanbaugebiete der Stadt durch Reblausbefall fastvöllig vernichtet wurden, nahmen die Bewohner von Miskolc keine Neupflanzungvor, denn sie suchten jetzt schon in der Industrie und im Handel ihr Auskommen.Zu dieser Zeit wurden die auch heute noch zu besichtigenden, neuen mehrstöckigenWohnhäuser gebaut, die den städtischen Charakter der Stadt bestimmten. Im Jahre1907 wurde Miskolc das Munzipalrecht verliehen und Franz Josef I. überreichte am11. Mai 1909 einen Privilegbrief mit Wappen.

Die Kampfgeschehnisse des I. Weltkrieges erreichten nicht die unmittelbareUmgebung der Stadt aber indirekt belasteten sie doch die Bevölkerung vonMiskolc. Im hiesigen Militärkrankenhaus und in den Cholerabaracken fielen mehrals 5000 Menschen der Seuche zum Opfer. Es mußten zwei neue Friedhöfe eröffnetwerden, der Friedhof für die Tetemvár-Helden und auf der anderen Seite desSajó-Flusses der Fiedhof für die Opfer der Cholera.

Nach dem Krieg mußte in Miskolc ein gewisser Rückschritt verzeichnet werden,denn die Flüchtlinge aus den abgetrennten Landesteilen Ungarns riefenWohnungsnot und Arbeitsplatzmangel hervor.

Als Auswirkung der Wirtschaftskrise war ein Absinken der Produktion zuverzeichnen, jedoch Mitte der 30er Jahre begann in Miskolc durch dieVorbereitungen auf den Krieg die Entwicklung der Rüstungsindustrie.

Während des II. Weltkrieges traf erstmals am 2. Juni 1944 ein ersterBombenangriff die Stadt. Für Miskolc wurden die Kriegsgeschehnisse am 3.Dezember, durch den Einzug der Roten Armee beendet. Durch die Luftangriffewurden 350 Wohnhäuser völlig zerstört, 7150 Häuser wurden beschädigt undsämtliche Brücken wurden gesprengt. Zum Gedenken an die Opfer des II.Weltkrieges wurde im Szemere-Garten eine Stele errichtet.

Die Stadt wurde in schnellem Tempo wieder aufgebaut und entwickelte sich zumindustriellen Zentrum der Region. Es wurden riesige Fabriken und Wohnviertelerbaut und im Jahre 1949 wurde die Technische Universität fürSchwerindustrie gegründet. Bei den Ereignissen der Revolution von 1956 spieltendie Miskolcer Studentenjugend und der Arbeiterrat des Stahlwerkes einebedeutende Rolle. Zum Gedenken an die Opfer der Revolution sind an mehrerenStellen Gedenktafeln angebracht worden.

Durch die industrielle Entwicklung in den 60er und 70er Jahren stieg dieBevölkerungszahl der Stadt in bedeutendem Maße an und als Reaktion auf dengestiegenen Wohnungsbedarf wurden weitere riesige Wohnviertel im StadtteilKilian, am Szentpéter-Tor und auf dem Avas-Berg gebaut. In letzterem wohnenderzeit mehr als 35 tausend Menschen.

Mitte der 80er Jahre begann die großangelegte Rekonstruktion derInnenstadt, die bis zum heutigen Tage fortgesetzt wird. Die Hauptstraßeder Stadt, die Széchenyi Straße wurde als Fußgängerzone und Einkaufszentrumausgebaut. Das 100 Jahre alte Stromversorgungsnetz wird ebenfalls erneuert. DerHandel und das Bankwesen hat sich wieder belebt. In den 90er Jahren hat Miskolcbegonnen eine dynamisch entwickelte Stadt zu werden.

Quelle: http://www.miskolc.hu

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