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Szombathely, Steinamanger

Szombathely, Steinamanger címere

Die Geschichte der Stadt

Den römischen Vorgänger von Szombathely hat Kaiser Claudius um 43 nach Chr. unter dem Namen Colonia Claudia Savariensium (Claudius Kolonie der Bürger von Savaria) gegründet.
Die Entstehung der Siedlung, deren Einwohner ausgediente Soldaten der Legion XV. Apollinaris, deren Familien, und sich zu ihnen gesellende Kaufleute, Handwerker waren, war mit größter Wahrscheinlichkeit mit der Provinzialisierung Pannoniens in Verbindung. Deshalb kann sie neben Emona (Ljubljana-Laibach, Slowenien) und vielleicht Scarbantia (Sopron-Ödenburg) als eine der frühesten Siedlungen der Provinz bezeichnet werden.
Die neben der Bernsteinstraße entstandene Stadt entwickelte sich schnell, deshalb wurde Savaria nach der Zweiteilung Pannoniens im Jahre 106 - vielleicht auch schon früher - zum Zentrum der zivilen Administration und des Kaiserkultes der Provinz.

Hier tagte der Landtag, hier standen die Tempel der zu Göttern geowrdenen römischen Kaiser. Nach der Umorganisierung des Römischen Reiches am Ende des III. Jahrhunderts nach Chr. wurde Savaria der Sitz der Provinz Pannonia Prima.
Bei Savaria’s Gründung gab es noch keine Steinbau, Ziegelwerke, aber auch die ausgebauten Straßen und Brücken, die den Transport der Baustoffe ermöglicht hätten, fehlten.

Die Häuser der Stadt wurden zu Beginn aus Holz und Lehm errichtet, wozu Pannoniens riesige, zusammenhängende Eichenwälder und der hier gefundene Lehm von guter Qualität den Rohstoff lieferten.
Aus der Geschichte der Stadt nach dem Erdbeben am 7. September 456 weiß man nicht viel Konkretes. Es ist sicher, dass die christliche Bevölkerung der römischen Stadt auch zur Zeit der Völkerwanderung auf diesem Gebiet in großen Massen weiterlebte, unter anderem ist die Erhaltung des Namens Savaria auch diesem Umstand zu verdanken. Die Bernsteinstraße war bis Mitte des 7. Jahrhunderts in Gebrauch, und all die hier lebenden Völker (die Hunnen, Ostgoten, Longobarden und Awaren) bemühten sich, den Gewinn des sich auf ihr abwickelnden Handels auszunutzen
Ab Ende des 8. Jahrhunderts bekommt die antike Stadt wieder eine wichtige Rolle. 791 suchte der fränkische König Karl der Große während seines Feldzugs gegen die Awaren Sabaria auf (auf der ehemaligen römischen Straße). Der Name der Stadt taucht da, 350 Jahre nach dem Erdbeben in den schriftlichen Quellen wieder auf. Der zurückziehende König machte einen Umweg, um Sabaria zu berühren; sein Besuch könnte kaum einen anderen Sinn gehabt haben, als zum Geburtsort Martins zu pilgern. Martin wurde damals schon als Schutzpatron des ganzen fränkischen Reiches verehrt.
West-Pannonien gelangte 900 in den Besitz der landnehmenden Magyaren, dass bedeutete aber nicht die sofortige Bevölkerung des Gebietes. Die Umgebung des altertümlichen Savaria schützte noch ein halbes Jahrhundert lang als unbewohnte Grenzzone die westlichen Grenzen des jungen ungarischen Fürstentums. Der Name Sabaria wird in den Quellen nur als Mitgift von Gisela aufgezeichnet. Auf der mehrere Tausend Jahre alten Bernsteinstraße legte sich der Verkehr für eine Zeit.
Szombathely zählt zu den Siedlungen, die im Mittelalter sogar mehrere Namen hatten. Von dem Altertum über die Karolingerzeit bis zum heutigen Tag erhielt sich der Name Sabaria, im Kirchenlatein wird auch heute diese Form gebraucht. Die Namen \"Szombathely\" und \"Steinamanger\" sind seit dem Mittelalter bekannt. So ist das die einzige Stadt in dem Land, die auch heute noch drei, von einander völlig unabhängige Namensvarianten hat.
Szombathely verfügte schon im 14. Jahrhundert über städtische Rechte, aber über die schriftlich abgefassten Privilegien wurde erst 1407 ein Privilegbrief ausgestellt. Szombathely war ab dem 13. Jahrhundert Besitz der Győrer Bischöfe, die Urkunde, welche die städtischen Rechte beweist, wurde auch von János Hédervári, dem damaligen Győrer Bischof signiert. Der Privilegbrief ist eigentlich ein Abkommen, das zwischen dem Bischof und den Bürgern der Stadt abgeschlossen wurde.
Nach der Niederlage bei Mohács hatte das Győrer Bistum eine Zeit lang keinen Herrn. Szombathely war in den trüben Zeiten Schauplatz der Machtkämpfe der weltlichen Gutsherren, es blieb aber nach wie vor als Domänen- und Handelszentrale (wenn auch nicht mehr als militärische Garnison) ein sehr wichtiger Ort in Transdanubien.
Dank den türkischen Bedrohungen bekam die Stadt 1578 wieder eine bedeutende Rolle. Dem XX. Gesetzartikel zufolge wurde das Vasvárer Kapitel, also die Beglaubigensstelle nach dem weniger bedrohten Szombathely gerettet - und Ende des 16. Jahrhunderts übernahm die Stadt den Rang des Komitatssitzes. Gleichzeitig wuchs auch die Anzahl der Bevölkerung: aus den von den Türken verwüsteten südlichen Landesteilen zogen Siedler ein, vom Norden kamen Kaufmannsfamilien, und bald galt in Szombathely jeder vierte Mensch als Adeliger. 1656 standen schon 201 Häuser in den 7 Straßen der Stadt.
Obwohl die Stadt von den Türken nicht überfallen wurde, konnten die Standes- und Freiheitskämpfe im 17. Jahrhundert auch Szombathely nicht ausweichen. 1605 wurde die Stadt von dem Heiduckenkapitän Gergely Némethy geplündert, da musste die Beglaubigungsstelle nach dem nahen Monyorókerék, das Archiv der Stadt nach Németújvár gerettet werden.
In dem Németújvárer Schloss brach bald ein Feuer aus, und das alte Archiv von Szombathely wurde ein Raub der Flammen. Der \"rote Hahn\" verwüstete mehrmals auch in Szombathely, der größte Feuerbrand brach am 3. Mai 1716 aus, das stellt auch das Sankt-Florian-Altarbild in der Franziskanerkirche dar.
In dem einzigen Jahrzehnt des Rákóczi-Freiheitskampfes wechselte die Stadt dreimal ihre Herren, nach den Geschichtsschreibern war diese Epoche von Szombathely die Unglücksschwangerste. Während der Naturkatastrophen und der Machtwechsel blieben aber die Angaben der städtischen Zünfte erhalten.
Im 17. Jahrhundert war der Stadtrat die höchste örtliche Instanz, seine Entscheidungen und Verfügungen waren für alle Bürger der Stadt gültig. Die seit 1606 erhaltengebliebenen Protokolle der Generalversammlungen spiegeln sehr genau wider, wie sich die Aufgaben der Selbstverwaltung mit der Zeit vermehrten.

16. März 1848: Die Nachricht über den ruhmwürdigen März 1848 führte zu ungewöhnlichen Geschehnissen in der kleinen Grenzstadt. Die öffentliche Generalsammlung der Stadt Szombathely nimmt die Petition aus 16 Punkten an, die der junge Notar der Stadt, Boldizsár Horváth aufs Papier warf. Da die Provinzstadt die 12 Punkte von Pest-Buda noch nicht kennen konnte, bekannte sich Szombathely vielleicht als erstes im Lande zu den Ideen der liberalen Demokratie. Bei der Rekrutierung im Mai werden zwei Honvedbataillons von der Umgebung der Stadt geworben, und Boldizsár Horváth bringt als Parlamentsabgeordneter die in 16 Punkten verfassten Thesen weiter. Die Stadt wird im Dezember 1848 von österreichischen Truppen belagert, nach Szombathely werden neue Nachrichten demnächst mit der Bahn gebracht.
1863-64 wurde die Wiener-Neustadt-Sopron-Nagykanizsa -Linie ausgebaut, und im Bahnhof in Szombathely fuhr bald der erste beflaggte Zug an. Von da an begann die Stadt, sich mit einem amerikanischen Tempo zu entwickeln - berichten die alten Chroniken.
Die Szombathelyer Straßenbahn wurde von der im Jahre 1895 gegründeten Elektrizitätswerk AG von Komitat Vas gestartet. Der zu ihrem Betrieb nötige Strom kam von dem Ikervárer Wasserkraftwerk, den Start des ersten Zuges signalisierte die Klingel im September 1897. Die Szombathelyer haben die grünen Holzbauwagen bald lieb gewonnen, wie später auch die gelben Züge.
Sonntag, der 4. März 1945. Vielleicht der traurigste Tag der Chronik der Stadt. Die englischen Bomber griffen in vier Wellen den Bahnhof, den Flughafen an, aber sie bombardierten die ganze Stadt. Ungefähr 300 Leute kamen an dem Tag ums Leben, 70 % der Gebäude der Stadt erlitten Schäden, 312 Häuser wurden vernichtet, 1200 wurden unbewohnbar. Am Ende des Krieges hatte nur noch jede fünfte Szombathelyer Familie eine Wohnung, die nach den Luftangriffen übriggebliebenen Güter nahm die sowjetische Armee zu sich.
Am 9. April 1945 konstituierte sich die Szombathelyer Organisation der Nationalkomitee. Die Wahlergebnisse vom 4. November verwirklichten aber die Hoffnungen der Regierung nicht: 53 % der Szombathelyer unterstützten nämlich die Kleinwirten, 36% die Sozialdemokraten, und nur 9% stimmten für die Kommunisten. Der bisherige Obergespan wurde abgelöst, der Verwaltungsapparat wurde umorganisiert, in der Stadt wurden kommunistische Versammlungen organisiert. Der im Komitat Vas geborene Esztergomer Erzbischof József Mindszenty charakterisierte die Zeit authentisch, nach der eine beinahe 4 Jahrzehnte lange Diktatur folgte.
In den 60er-70er Jahren gab es in Szombathely stille Bauarbeiten: auf den die Stadt umgebenden Gebieten wurden monumentale Wohnsiedlungen und große öffentliche Institute gebaut, mit der Modernisierung des Massenverkehrs wurde die Straßenbahn liquidiert, und zwecks der Verbesserung der allgemeinen Stimmung wurden grandiose Festivals und großangelegte Sportveranstaltungen organisiert. Die Anzahl der Bevölkerung der Stadt verdoppelte sich im Vergleich zu der nach dem Krieg, und Szombathely wurde zu Ende des 20. Jahrhunderts wieder das größte Handels- und Kulturzentrum des Großraums.
 
Sehenswürdigkeiten

Szombathely wird als Königin des Westens angesehen, in erster Linie wegen seiner Baudenkmäler aus den XVIII. und XIX. Jahrhunderten.

Hauptplatz:

Die historische Innenstadt bewahrt in ihrer Struktur ihre mittelelterliche Form auch noch heute. Der Hauptplatz diente jahrhundertlang als Marktplatz, wo die Wochen und Jahrmärkte der Stadt veranstaltet wurden - immer am Samstag, wie der Name Szombathely d.h. Samstags(markt)platz das zeigt. Der beliebte Platz wird von mehreren Baudenkmälern geschmückt: das Wohnhaus der berühmten Schauspielerin der Jahrhundertwende, Emília Márkus, das Haus des ehemaligen Justizministers Boldizsár Horváth, aber hier findet man das Geburtshaus von Leopold Bloom: des Lieblingsromanhelden von James Joyce. Im Jahre 2000 wurde die einst als Erinnerung an die große Pestseuche errichtete neogotische Pestsäule mit der Dreifaltigkeit von dem Mindszenty Platz auf den Hauptplatz zurückgestellt. An dem Denkmal kann man den Stadtwappen mit dem offenen Tor und dem Turm sehen. Es lohnt sich, in die Filiale der Bank OTP einzukehren, wo man durch den gläsernen Fußboden Reste der antiken Savaria betrachten kann.
Priesterseminar:
In dem im Jahre 1780 erbauten Stück des barocken Gebäudekomplexes am Mindszenty-platz begann das Priesterseminar 1790 seine Tätigkeit. Davor fungierte hier die erste Druckerei der Stadt. Im Stockwerk des Gebäudes befindet sich die Diözesenbibliothek. In den prachtvollen Sälen werden mehr als 70.000 Bücher, darunter auch mittelalterlichen Kodexen und besondere Urdrucken aufbewahrt.

Dom:

Der Bischof János Szily ließ auf der Stelle der abgerissenen Burgkirche und des Burgpalastes auf - und teils aus - römischen Ruinen die drittgrößte Kirche des Landes bauen, was das Hauptwerk des Architekten Melchior Hefele ist. Sein Grundriss formt ein lateinisches Kreuz, mit verlängerter Apsis und kurzen Kreuzschiffsflügeln. Adolf Kunc und Lóránd Eötvös wiederholten hier ihren Pendelversuch, mit dem sie die Drehung der Erde bewiesen. Die Kathedrale erlitt schwere Schäden während der Bombardierung der Stadt im zweiten Weltkrieg, nur ein Bruchteil der wunderschönen Dachfresken und Altarbildern konnte gerettet werden. Die abschnittweise Restaurierung des Domes läuft auch heutzutage.
Ruinengarten Járdányi Paulovics István:
Der größte zusammenhängende Teil der Reste des antiken Savaria kann im Ruinengarten besichtigt werden. Bei den archäologischen Ausgrabungen wurden Gebäudereste aus dem 1-4-en Jh. Und aus dem Mittelalter gefunden: Kaiserpalast, Therme, Zollhaus, Mercurius-Heiligtum, Werkstätte, sind unter den Gebäuden, und es wurden Töpferkamine, Straßenreste der berühmten Bernsteinstraße, Mosaiken, und Burgruinen gefunden. Der wertvollste Teil ist der Palastkomplex. Der Boden der gewaltigen Halle war einst mit Mosaiken bedeckt, die selbst in ihrem bruchstückigen Zustand die größte zusammenhängende aufgedeckte Mosaikenoberfläche von Pannonien bilden. Die 2001 eröffnete Ausstellung zeigt die wichtigsten Fundstücke aus dem ehemaligen Töpferviertel und viele weiter Fundstücke aus dem Territorium von Savaria.
Sala Terrena:
Im Grundstock des Bischofspalastes findet man den Sala Terrena, das erste Museum des Landes, wo die von János Szily auf dem Gebiet der mittelalterlichen Burg gesammelten Steine mit Inschriften aus der Römerzeit besichtigt werden können. An den Wänden findet man die Fresken von Dorffmeister, wer hier die Erinnerungen und Denkmäler der antiken Savaria in seiner Zeit (18. Jh.) darstellte.
Synagoge:

Die ehemalige Synagoge wurde von Ludwig Schöne mit Anwendung von orientalen und romantischen Elementen entworfen. Sie funktioniert seit 1975 als Konzertsaal. Vor dem Gebäude steht das Denkmal der im zweiten Weltkrieg deportierten Juden.
Sankt Elisabeth Kirche:
1360 baute der Franziskaner Giovanni di Siena mit seinen Ordensbrüdern die in ihren Grundmauern noch heute existente Hallenkirche in gotischem Stil. Davor stand hier eine Krankenhauskirche, geweiht dem Eremiten Heiligen Anton, nebenan mit dem Hospital. In den 1630-er Jahren wurde das Kirchenschiff im Barockstil umgebaut, das Heiligtum blieb aber in seinem Originalstil, so ist es bis heute ein hervorragendes gotisches Baudenkmal der Stadt. An der einen Seitenaltar ist die älteste Darstellung der mit Mauern umgebenen Stadt zu sehen. Aus der Barockenrichtung sollten die Altäre und der Kanzel erwähnt werden.

Sankt Martin Kirche:

Den Sagen nach die über dem Geburtshaus Heiligen Martins von Tours - wer im 4-en Jh. tatsächlich in der Stadt geborenen wurde - gebaute Kirche ist in der Wirklichkeit das einzige Kultgebäude des Karpaten-Beckens, das seit dem 4-n Jh. fortwährend als solches benutzt wird. Das gilt fast auch für den nebenan liegenden Friedhof, der immerhin der am längsten aktiv benutzter Friedhof von Ost-Mittel-Europa ist. (Spätestens 4. Jh. - 1960-er Jahre) Es ist heute ein wunderschöner alter Garten mit romantisch verwucherten Grabmäler hauptsächlich aus der Zeit der Romantik, der Klassik und der Sezession. Auf der Stelle der einstigen Friedhofskapelle wurde bereits im 9-en Jh. eine Kirche errichtet. Das Heiligtum bewahrt Details aus der Romanik und Gotik. Die heutige barocke Form des Gebäudes entstand 1668-1672. Auf dem Brunnen vor der Kirche steht die Statue von István Rumi Rajki: Der Heilige Martin tauft seine Mutter.
Savaria Museum:
Ständige Ausstellungen: \"Landschaften, Zeiten, Siedlungen\" - Die Ausstellung stellt die Geo- und Lebenshistorische Entwicklung von West-Transdanubien dar, hervorgehoben die paleolitische Siedlung bei Sé, die Stadt auf dem St. Vid-Berg in Velem aus der Bronzezeit, und natürlich die Stadt Savaria aus der Römerzeit. Im Prachtsaal des Museums können die Apostelstatuen der Kirche in Ják besichtigt werden - die schönsten Beispiele der spätromanischen Bildhauer-Kunst in Ungarn. Die bedeutendsten Denkmäler des Lapidariums sind die Torseen der Capitolischen Trias, Schwuraltäre, heidnische und frühchristliche Grabsteine.

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