Hungariantourism.com

Tihany

Die geschichte von Tihany

Der Balaton, Europas größter Süßwassersee, entstand durch tektonische Senkungen, vor 25.000 Jahren. In ihn ragt die Halbinsel Tihany.

Sie teilt den See in zwei Becken. Das mediterrane Gebiet bekam durch vulkanische Kräfte, vor millionen von Jahren, sein markantes Gesicht, worüber zwei riesige Kaldera auch heute noch zeugen.


In den Kraterresten entstanden zwei abflusslose Seen. Sie liegen höher als der Balaton. Der eine ist der, von den Anglern sehr beliebte, Belső-See. Der andere, Külső-See, ist ein Paradies für Wasservögel. Die durch die vulkanischen Nachtätigkeiten aufbrechenden wärmequellen formten über 100 Geysir-kegel, allerschönste heißt „Goldenes Haus”. Er ist ein weißer Felsen, welcher im Sonnenlicht durch eine goldgelbe Flechte prachtvoll schimmert.

Neben den geologischen Besonderheiten bietet die Halbinsel auch seltenen Pflanzen und Tieren Lebensraum.

Sie wurde 1952 zum ersten Naturschutzgebiet von Ungarn erklärt. Die auf der Halbinsel ausgegrabenen Funde beweisen, daß schon seit der Urzeit Menschen hier lebten.

Die Völker aus der Bronze-, Eisen und Römerzeit liebten besonders den vom Wasser geschützten Platz. Die Römer nannten den Balaton Lacus Pelso. Sie hatten bei Tihany eine Übergangsstelle.

Im Mittelalter wurde das Urdorf Tihany begründet, als sich König Andreas I. im Jahre 1055 eine Familiengrufte und ein Kloster – in dem er Benetiktiner Mönche ansiedelte – erbauen ließ. Hiermit begann das Leben der Tihanyer Abtei. Von dem 13. Jahrhundert war der Konvent der Abtei befugt, beglaubigte Urkunden auszustellen (locus authenticus).

Das im 16.-17. Jahrhundert, in den türkischen Kriegen zur Burg umgebaute Kloster wurde vollkommen vernichtet, aber im 18. Jahrhundert wurde es im Barockstil wieder aufgebaut. Seitdem ist die Kirche das Wahrzeichen der Tihanyer Halbinsel an der östlichen Spitze über dem Balaton. Seit einigen Jahren ist wieder der Benediktiner Orden der Besitzer der Abtei und der Vermalter des Benediktiner Abteimuseums.

Tihany gehört zu den schönsten und beliebtesten Perlen Ungarns. Seit den 1960-ern Jahren ist Tihany bei den innländischen und ausländischen Touristen sehr beliebt.

Die zur Abtei verbindenden geschichtlichen und kulturellen Andenken, die alleinstehende Naturwelt, und die vom Balaton angebotene Erfrischung sind die Anziehungskraft der Halbinsel Tihany.
 


Historische Gedenkstätten

1. Altenburg
Das \\\"Óvár\\\" Erdschanzsystem mit ovalem Grundniss wurde am Ende der Bronzezeit gebaut. Es ist die am besten erhalten gebliebene Erdburg am Balaton. Sie diente in den kriegerischen Zeiten für die Völker der Gegend als Zufluchtsort und es war gleichzeitig Fürstenresidenz.

2. Hügelgräber
Am Südhang der Erdburg liegen die Hügelgräber der ehemaligen Fürsten der Erdburg, in denen mehr als 1000 Kubikmeter Kalksteiner zusammengetragen wurden und das ganze wurde dann mit Erde bedeckt. Die Hügelgräber wurden am Anfang der 1970-er Jahren erschloßen und Scherbenhaufen von Tongeschirren, bronze Schmuckstücke und verkohlte Weizenkörner kamen zum Vorschein.

3. Einsiedlersiedlung (Mönchszellen)
Zwischen dem 11.-14. Jahrhundert wurden am Osthang der Erdburg von den Mönchen des griechischortodoxen Ordens Zellen gehauen. Zur Zellengruppe gehören eine Kapelle, ein Eßraum, die nach dem östlichen \\\"Laura\\\" - muster ausgestaltet wurden. Sie sind im Karpatenbecken, sogar in Mitteleuropa die einzigen am besten erhalten gebliebenen Einsiedlerhöhlen. Nicht weit von den Zellen befindet sich die einzigene Quelle von Tihany. Sie hieß früher Orosz kút, heute ist ihr Name Ciprian Quelle.

4. Kreuzweg
In einigen Jahren vom 1926 wurde der schönste Kreuzweg des Landes im 20. Jahrhundert aus Spenden gebaut. Er stellte die Leiden und den Leidensgang von Christus dar, und er wurde durch Bronzereliefs geschmückt. Die \\\"Stationen\\\" wurden in Namen der Komitate \\\"von geschichtlichen Ungarns\\\" und der freiköniglichen Städten aufgestellt. An der Spitze wurde der Steinkreuz von Christus aufgebaut. Im Hintergrund befanden sich die aus geysirischen Kalksteinblöcken gebauten \\\"Dreihügel\\\", und die Bronzetafel des ungarischen Königs Karl IV.

Im Jahre 1960 wurde der Kreuzweg zerstört. Am 28. Mai 1992 wurde der Grundstein des neuzubauenden Leidensweges gelegt. 1998 haben die Arbeiten begonnen und am 15. Oktober 2000 wurden die bis dann fertiggewordenen neuen Stationssäulen und die temporär aufgestellten drei Holzkreuze übergeben. Die Andreas IV. Leidensweg Stiftung (IV. Károly Kálvária Alapítvány) empfängt seit dem gerne die Spenden.

5. Echo
Es liegt östlich vom Kreuzweg. Laut der Aufzeichnungen vom Anfang des 19. Jahrhunderts kommen die in Richtung der Kirchenmauer gerufenen Wörter zurück. In dem ältesten
Balatoner Reiseführer war zu lesen, daß die Füreder Gäste nach Tihany fuhren,
um Echo zu hören, weil die Kirchenmauer die Wörter schwach aber völlig zu verstehen wiederholen. Viele bedeutende Dichter haben über das Echo Gedichte geschrieben. Wegen des
stärkeren Straßenverkehrs hat sich das Echo seit 1960 geschwächt.

6. Die Kirche und ihre Umgebung
Nach der Sitte der christlichen Herrscherfamilien ließ König Andreas I. im Jahre 1055 eine Familiengrufte und darauf ein Kloster bauen. Das Klos-terleben hat im 16. Jahrhundert aufgehört,
weil das Kloster während der Türkenzeit zur Grenzburg umgestaltet wurde. Sie wurde niemals eingenommen. Aus der Zeit der Kuruzen sind keine ausführlichen Beschreibungen über den
Ort und den Grundriss der Burg geblieben. Nur die Promenade zwischen dem Echohügel und der Kirche trägt den Namen des ehemaligen Kommandanten, István Pisky.

Seit dem Jahre 1716 gehören das Kloster und die Abteigüter zur Erzabtei Pannonhalma. Der Bau des noch heute stehenden Gebäudekomplexes wurde im Jahre 1754 beendet. Von der Pisky-Promenade kann man den schönsten Hafen vom Balaton bewundern. Die Mole wurde von Kali Nagy Dezső geplant und zwischen 1909-1911 gebaut.

7. Pfahl-Berg
Der neben der ehemaligen mittelalterlichen Burg liegender Berg bekam so seinen Namen: Die Burgsoldaten spießten hier die Türken auf, die die ungarischen Mädchen raubten und die Bauern peinigten.

8. Galgen-Hügel
Im Jahre 1714 schenkte König Sigismund der Tihanyer Abtei das Recht über Leben und Tod und
ermächtigte die Vertreter des Klosters zum Bau von Galgen und Kerker sowie zur Verurteilung und Todesvollstrekkung der auf dem Gebiet der Abtei ergriffenen Missetäter. Der Galgen wurde hier aufgestellt. Mit dem Galgenhügel ist eine nur in Tihany angewandte Fischfangsmethode eng verbunden: \\\"Der gesehene Fisch\\\". Von diesem Platz aus boebachtete der \\\"Bergsteiger\\\" den Alsenzug. Er gab dann Zeichen den anderen Fischern, die im Boot warteten.

9. Kirchenruine von Ujlak
An der südlichen Spitze der Halbinsel liegt die Kirchenruine von Ujlak, die die Erinnerung des ehemaligen Fährdorfes bewahrt. Die Ruine verdient eine Besichtigung, da das Kreuzrippengewölbe des Sanktuariums noch verhältnismäßig gut wahrnehmbar ist.

10. Kirchenruine von Apáti
Aus den 3 ehemaligen Dörfern aus der Arpadenzeit sind zwei, Ujlak und Apáti in den Türkenzeiten vernichtet worden. Ihre Plätze und Andenken bewahren Kirchenruinen. Die Kirchenruine der Gemeinde Apáti befindet sich bei dem nördlichen Eingang der Halbinsel. Sie wurde im 12.-13. Jahrhundert gebaut. Im erneuerten Zustand ist sie zu besichtigen.
 
 

Denkmäler

1. Die barocke Kirche der Benediktiner-Abtei
Die Unter der Führung von Abt Ágoston Lécs gebaute barocke Kirche ist in ungarischer Relation mittelgroß, 46 Meter lang, 16 Meter breit, die Höhe seiner Türme ist 46 Meter. Die Inneneinrichtung der Kirche wurde von dem Holzbildhauer und Möbeltischler Sebastian Stulhoff zwischen 1754-1779 gefertigt. Die aus Holz geschnitzten Einrichtungen und vergoldeten Statuen gehören zu Mitteleuropas hervorragenden Schöpfungen. Diese wurden mit Deckenbilder, die in der Zeit von 1889-1890 restauriert worden, von Lotz Károly, Székely Bertalan und Deák Ébner Lajos würdig ergänzt. Die neueste innere Restauration wurde 1996 beendet.

Im Jahr 1992 hat die erste innere Rekonstruktion (Wandgemälden, Altare) begonnen, welche 1996 beendet wurde. 1996 hat die komplette Rekonstruktion des Klosters begonnen.

Das Benediktiner-Abteimuseum hat in dem mit der Kirche zur selben Zeit gebautem Ordenshaus Platz bekommen. Der viereckige, einstöckige Gebäudeblock ist verbindet mit der südlichen Wand der Kirche, die Gebäudeflügel umschließen einen viereckigen Hof.

Im Ordenshaus hat der letzte Herrscher Ungarns König Karl Habsburg IV (IV. Károly) und Königin Zita gewohnt als die Entente sie zwischen dem 26 - 31. Oktober 1921 in die Gebäude der Abtei Internierte, bevor sie auf die Madeira Insel ins Exil geschickt wurden.

Im Jahr 2005 hat die Benediktiner- Abtei ihr 950 Jähriges Jubiläum gefeiert, welche Ort für Konzerte im Sommer und für Ausstellungen und Kulturveranstaltungen von Frühling bis Herbst ist. Im Museum sind regelmäßig temporäre Ausstellungen zu sehen.

2. Die Gruft von Andreas I. (I.András)
Die vom König Andreas I. im Jahre 1055 gegründete und gleichzeitig gebaute, dreischiffige Hallenkrypta im romanischen Stil, ist heute die einzige am besten erhalten gebliebene
königliche Grabstätte. In der Krypta liegen der im Jahre 1060 verstorbene König und auch sein
jüngster Sohn, Herzog David.

Hier ist die Kopie des Stiftungsbriefes der Abtei zu sehen, der in einem der ältesten unserer sprachlichen Denkmale ist.

3. Reformierte Kirche, Glockenstuhl
Die Reformierte Kirche wurde im Jahre 1793 gebaut. Sie ist ein einfaches Gebäude mit rechteckigem Grundriss. Westlich erhebt sich der auf vier Pfeilern stehende, mit Schindeln bedeckte Glockenstuhl.

4. Die einstig Abtei Meierei
Siet dem 18. Jahrhundert wurde auf den Gütern der Abtei selbstversorgende Wirtschaft geführt.
Im Jahre 1830 wurden die zeitgenößischen Meiereigebäude erbaut. Sie stehen am Ufer des Inneren Sees in Richtung des Dorfes. Man kann auch heute noch die ursprüngliche Schafhürde und die auf 11 Pfeilern stehende Heuscheune sehen. Im Sommer sind hier Kunststudenten tätig. Die erneuerten Gebäude der Rinder-, Kuhund Kälberställe werden jetzt von der \\\"Kőrösi Csoma Sándor\\\" Stiftung für kulturelle Zwecke benutzt. Das ehemalige Gesindehaus ist heute renoviertes Wohnhaus.

5. Einstiger Abteiweinkeller, Kelterhaus
Schon die Römer haben im Balatoner Oberland Wein angebaut. Tihany war in der Zeit der Gründung des Klosters ein bedeutender Wienanbauplatz und es ist bis heute so geblieben. Für dieBearbeitung und Lagerung des Weines von den Gütern der Abtei wurden im Jahre 1822 am Nordufer desInneren Sees, ein mit doppelkreuzförmigem Grundriss und Daubengewölbe ausgestalter Keller und das im klassizischtem Stil geformte Kelterhaus gebaut. Im Keller wird auch heute noch hervorragender Tihanyer Wein gelagert.

6. Einstiger Getreidespeicher der Abtei
Der im 19. Jahrhundert gebaute Getreidespeicher (Granarium) ist einer der größten Gebäude des Dorfes. Das zweistöckige Gebäude hat einen groben Putz, nach dem örtlichen Gebrauch ist es mit glatten weißen Streifen und Fensterrahmen aufgeteilt. Das Gebäude dient heute als Kulturhaus.

7. Einstige Dorfkneipe der Abtei
Sie wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut. Im Leben der Gemeinde spielte sie eine große Rolle. Nach ihrem Umbau ist die Fogas-Csárda bei den Touristen beliebt geblieben. Seinen Namen hat es vom wohl feinsten Raubfisch des Balatons, dem Zander bekommen.

8. Einstiges Artzhaus der Abtei
Das heutige Gebäude der Post war früher das Wohnhaus des Arztes der Abtei. Es wurde im 19. Jahrhundert im klassizistischen Stil gebaut. Es ist ein schlichtes, erdgeschoßiges Gebäude, und
wird von 1-3-1 Fensterachsen geschmückt. Die drei mittleren Fenster werden durch eine leichte Risolit hervorgehoben, und diese durch 4 breite Mauerpfeiler betont.

9. Einstiger Sport Gasthof
An der Schiffsanlegestelle wurde im Jahre 1923 der Sport Gasthof gebaut. Leider ist heute das ehemalig schönste Gebäude der Badekolonie in vernachlässigtem Zustand zu sehen, dieses ist von einer gepflegten schattigen Anlage umringt.

10. Balatoner Limnologisches Forschungsinstitut
Aus dem Zweck der biologischen Erforschung vom Balaton wurde das Institut im Jahre 1927 ins Leben gerufen. Nach dem Plänen von Kotsis István wurde das aus 5 Pavilons bestehende Gebäudekomplex erbaut.

11. Sommerschloß von Erzherzog Josef von Habsburg
Auf dem 2 ha. großen Parkgelände steht das ebenfalls von Kotsis István geplante, wunderschöne Gebäude. Es wurde in den Jahren 1924-1925 gebaut. Einst diente es als Sommerschloß dem
Erzherzog Josef von Habsburg. Heute ist es ein Hotel.

12. Volkstümliche Baukunst, Bauernhäuser
Die traditionelle und mittelalterliche Kultur von Tihany war bis zu den 1950-en Jahren lebendig. Die Einwohner, die auf den Gütern der Burg und der Abtei arbeiteten, waren arm, und es wurde auch von der Baukultur beweisen. Oft wurden auf einem Grundstück mehrere Einzimmer-Bauernhäuser gebaut. Für diese Häuser war die Rauch-Küche bezeichnend. Das bedeutete, das der Rauch durch das Dach oder durch die Tür zog. Erst im 19. Jahrhundert baute man freistehende, rauchabziehende Küche. Neben der Küche war ein Zimmer und auf der anderen Seite waren die Kammer, Scheune, und Stall. In der Küche wurde mit einem Ofen, in den Zimmern mit sogenanntem Kohle-Kachelofen geheizt. Die Hauswände waren aus Weiden geflecht und mit Lehr verschmiert, weiß gekalkt. Diese Häuser sind mit Schilf bedeckt, und das Bau-Material war die für Tihany typische Basalttuff in grauner Farbe. Die Möbelierung wurde aus Hartholz angefertigt und sie mußte mehreren Generationen dienen. Ein teil von zalhreichen, unter Denkmalschutz stehenden Häusern - z.B: Fischerzunfthaus, Töpferhaus - ist in ihrem urspünglichen Zustand zu besichtigen. Sie sind in der Pisky Promenade zu finden. Die anderen Bauernhäuser sind noch bewohnt, bzw. dienen touristischen Zwecken.

Quelle: www.tihany.hu

Hotel

Badestrand

Galerie